Schenefelder Schule startet Präventions-Projekt
Dass es zu gewaltsamen oder gar brutalen Übergriffen an Schulen kommt, ist kein Problem der heutigen modernen Zeit. Auch in den vergangenen Jahrzehnten kam es auf Schulhöfen immer wieder zu Rangeleien unterschiedlicher Intensität. Das ist auch der Polizei bekannt.
Längst aber gehört Cybermobbing zu den Formen von Gewalt, denen sich viele Kinder und Jugendliche heute im Alltag ausgesetzt sehen.
All diesen Dingen entgegenwirken will jetzt die Grund- und Gemeinschaftsschule Schenefeld: Mit einem umfangreichen, mehrere Wochen andauernden Präventionsprogramm solle versucht werden, den Schülern der siebten bis neunten Klassen bis Anfang des kommenden Jahres das Thema Gewalt in und an der Schule ins Bewusstsein zu bringen. Dafür gibt es mehrere wöchentlich stattfindende Unterrichtseinheiten.
Diese besondere Form des Unterrichts findet in enger Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei statt, unter der Leitung von Polizeihauptkommissar Burkhard Boddien, und wird nicht nur erstmals an der Schule, sondern überhaupt im gesamten Kreisgebiet durchgeführt. Geschuldet sei das den Vorfällen an der Schule in Schenefeld. Schulleiterin Stefanie Wiebe sagt: „In den vergangenen Jahren ist es vermehrt zu Vorfällen im Bereich Gewalt gekommen, sodass nicht nur Eltern, sondern auch ich Anzeige erstattet haben.“ Dabei sei es nicht nur um körperliche Gewalt, sondern auch um Gewalt gegen Sachen und Gegenstände sowie psychische Gewalt gegangen.
Oftmals, so Wiebe weiter, hätten diese Vorfälle im Nachmittags- und damit nicht selten im privaten Bereich stattgefunden. „Aber auch diese Vorfälle beeinflussen das schulische Miteinander, da die Konflikte meist mit in die Schule ,gebracht und dort auch gelöst wurden“, betont sie.
Mit dem in Absprache mit der Polizei und der Schulleiterin entwickelten Präventionsprogramm soll den Schülern nun deutlich gemacht werden, wo Gewalt anfängt, was zum Thema Gewalt gehört oder welche Folgen gewalttätiges Verhalten für die spätere persönliche Zukunft bedeutet. „Das Besondere daran ist, dass es bei dem Projekt nicht nur kognitiven Input gibt, sondern auch die Möglichkeit, sich körperlich zu betätigen“, sagt Wiebe.
So solle im Rahmen eines Sportangebotes versucht werden, Vertrauen aufzubauen und Aggressions-Potenzial abzubauen. Vorstellen könnte sich Polizist Boddien dabei eine Zusammenarbeit mit dem Projekt des Landessportverbands „Sport gegen Gewalt“.
Im Mittelpunkt stehen zudem die Schwerpunktthemen Handy, Mobbing oder Recht am eigenen Bild und die Frage, mit welchen strafrechtlichen Konsequenzen bei unterschiedlichen Taten zu rechnen ist.
Schenefeld, 08. Oktober 2022
Quelle: sh:z
Bericht und Bild: K. Mehlert