Altes Klärwerk Schenefeld wird abgerissen

BÜRGERMEISTER JOHANN HANSEN WILL DEN ABRISS DES ALTEN KLÄRWERKS VORANTREIBEN.
BÜRGERMEISTER JOHANN HANSEN WILL DEN ABRISS DES ALTEN KLÄRWERKS VORANTREIBEN.

Einstimmig beschlossen wurde auf der Gemeindevertretersitzung in Schenefeld der Abriss des alten Klärwerks, das mit einer zentralen, vollbiologischen Anlage einst einen wichtigen Beitrag zur Reinhaltung der Gewässer leistete. Ersetzt wird dieses bereits seit 2007 durch den in unmittelbarer Nähe an der Schäferkoppel errichteten Neubau, dessen Anlage eine Kapazität von 3 800 Einwohnergleichwerten habe und genügend Spielraum für die Entwicklung des Ortes biete, so Bürgermeister Johann Hansen.

Er erläutert: „Die Anlage ist auf dem neuesten Stand der Abwassertechnik, Schmutz- und Oberflächenwasser werden getrennt entsorgt.“ Und Hansen erwähnt, dass die Gemeinde erst im vergangenen Jahr die Abwasserentsorgung an den Wasserverband Unteres Störgebiet übertragen habe.

Vom Abriss verschont bleiben solle aber das Pumpenhaus mit Werkstatt sowie die angrenzende Lagerhalle. Dieses ist ebenfalls in den 1960er Jahren auf dem Gelände des alten Klärwerks errichtet worden und von der Bausubstanz noch gut erhalten. „Das wird von unseren Gemeindearbeitern genutzt“, sagt der Gemeindechef und weist darauf hin: „Es fallen an beiden Gebäuden ein paar Sanierungen wie ein neues Dach oder Garagentor an – ansonsten aber wäre das für einen Abriss zu schade.“

Auf Dauer zu teuer aber werde die Erhaltung des inzwischen längst von Pflanzen verschlungenen Emscherbrunnens, des Eindickers und des Schlammsilos. „Diese Erblast wollen wir nicht weiter tragen und haben uns daher für den Abriss entschieden.“ Dafür habe die derzeit finanziell gut aufgestellte Gemeinde für das Haushaltsjahr 2022 Mittel in Höhe von 300 000 Euro bereitgestellt.

„Die Kosten für den Abbruch lassen sich nicht ohne Weiteres ermitteln, daher wurde für die genauere Kostenschätzung ein Planer beauftragt“, sagt Hansen und betont, dass es sich bei den mehrere Meter hohen Brunnen und Silos zum Teil auch um belastetes Material handele. „Das muss natürlich abgefahren und fachgerecht entsorgt werden.“

Außerdem könne es sein, dass in den Behältern noch Reste des in den 1990er Jahren bekannt gewordenen Umweltgiftes perfluoriertes Tensid (PFT) zu finden seien. Bislang wisse man noch nicht, um welche Menge es sich handele. „Im schlimmsten Fall ist diese giftige Substanz auch im Beton der Behälter zu finden – dann wäre das alles Sondermüll“, so der Bürgermeister weiter. Vor dem Abriss aber sei es ohnehin notwendig, sich über eine Genehmigungsplanung die Zustimmung des Kreises einzuholen.

 

Schenefeld, 16. Oktober 2021

Quelle: sh:z

Bericht und Bild: K. Mehlert