Kreisligist TS Schenefeld ist am Dienstagabend als erste Mannschaft in die 2. Runde des Fußball-Kreispokal eingezogen. Die Schenefelder benötigten gegen Verbandsligist VfL Kellinghusen die Verlängerung, nachdem es nach 90 Minuten 2:2 gestanden hatte. Am Ende machte der eingewechselte David Wedel den Unterschied.
Erst markierte der Routinier aus 30 Meter Torentfernung das 3:2 für die Gastgeber und dann sorgte er kurz vor dem Abpfiff nach einem Alleingang mit dem 5:3 für die Entscheidung. Die erste Überraschung im Kreispokal war perfekt.
Mit Yannick Wulf hatten die Schenefelder aber noch einen weiteren „Doppelpacker“ in ihren Reihen. Die Nummer 31 der TS hatte zum 1:1-Halbzeitstand getroffen und in der Verlängerung das 4:2 per Abstauber nach einem Torwartfehler von VfL-Keeper Marten Bohn besorgt. Den fünften Schenefelder Treffer hatte Malte Wendt mit einem umstrittenen Foulelfmeter (Jannick Rathjen an Rune Haupthoff) erzielt.
Kellinghusen war in dieser abwechslungsreichen Partie zweimal in Führung gegangen. Das 1:0 erzielte Thore Jacobs nach einem Eckball und Florian Barth hatte nach dem Wechsel mit tatkräftiger Unterstützung von Schenefelds Torhüter Lennard Reimers per Freistoß zum 2:1 getroffen.
Nach dem Schenefelder 4:2 in der Verlängerung hatte eigentlich schon alles nach einem Sieg der Gastgeber ausgesehen, doch dann sorgten eine gelb-rote Karte für Schenefelds Rune Haupthoff und kurz darauf der Anschlusstreffer von VfL-Kapitän Mark Deppe zum 3:4 noch einmal kurzfristig für Spannung. David Wedel sorgte dann aber für die endgültige Entscheidung, nachdem er Niklas Barth und Torhüter Marten Bohn ausgespielt hatte. Dass Wedel danach noch gelb-rot sah, weil er sich das Trikot vom Leib gerissen hatte, war im allgemeinen Schenefelder Jubel nach dem fast gleichzeitigen Schlusspfiff untergegangen. „Das war dumm von mir“, ärgerte sich Wedel hinterher. Doch er hatte wahrlich Grund zur Freude, weil ihm zuvor schon ein weiterer Geniestreich zum 3:2 gelungen war. „Ich hab gesehen, dass der Torwart am Strafraum stand und hab einfach abgezogen“, so Wedel. Im Training habe er das auch schon häufiger probiert, allerdings ohne Erfolg. „Ein Wunder, dass es im Spiel nun gepasst hat.“ Der Ball zischte über Kellinghusens Keper hinweg in den linken Torwinkel.
Kellinghusens Trainer Uwe Bührmann war trotz der Niederlage nicht unzufrieden mit der Leistung seines Teams. „Dafür, dass es unser erstes Spiel überhaupt nach der langen Pause war, hat es die Mannschaft ganz gut gemacht. Letztlich waren wir auch ein wenig vom Pech verfolgt. Erst kassieren wir das 1:1 in Unterzahl, nachdem Christoph Bötel mit einer Platzwunde aus dem Spiel musste. Dann führt ein zweifelhafter Elfmeter erneut zum Ausgleich.
„Trotzdem haben wir verdient gewonnen“, bilanzierte sein Gegenüber Dirk Willmann. Sein Team hätte schon in der zweiten Halbzeit alles klar machen können, habe aber vier glasklare Chancen vergeben. „Jetzt dürfen wir uns jedenfalls freuen. Schließlich schaltet man nicht so oft einen klassenhöheren Gegner aus.“
Schenefeld, 29. Juli 2021
Quelle: sh:z
Bericht und Bild: Reiner Stöter