Klassik vom Trecker

SPIELTEN SCHON IN KIRCHEN UND SCHLÖSSERN – ABER NOCH NIE AUF EINEM TRECKER: DAS „DUA ALIADA“ MIT MICHAL KNOT (L.) UND BOGDAN LAKETIC HATTE GROSSEN SPASS BEI IHREN KONZERTEN. KOLZ
SPIELTEN SCHON IN KIRCHEN UND SCHLÖSSERN – ABER NOCH NIE AUF EINEM TRECKER: DAS „DUA ALIADA“ MIT MICHAL KNOT (L.) UND BOGDAN LAKETIC HATTE GROSSEN SPASS BEI IHREN KONZERTEN. KOLZ

Das „Duo Aliada“ hätte eigentlich im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) Anfang August in der Stadtkirche in Glückstadt konzertieren sollen. Aufgrund der Pandemie wurde das Festival abgesagt, gleichzeitig wurden neue Wege gegangen. An fünf Sonnabenden ist der Musikfest-Trecker durch das Land gefahren, am Wochenende machte er mit dem „Duo Aliada“ in Glückstadt, Itzehoe und Schenefeld Station.

Am Morgen stand der MAN-Trecker von Peter Schuster, Mitglied im Lanz-Bulldog-Club Holstein, im Innenhof des DRK-Seniorenzentrums in der Schenckstraße. „Es hatte familiären Musikfest-Charakter und war eine schöne Stimmung“, erklärte SHMF-Mitarbeiter André Chmielewski.

 

Nächster Halt war auf dem Marktplatz, wo ein öffentliches Konzert geplant war. Das „Duo Aliada“ sind Michal Knot (Saxofon) und Bogdan Laketic (Akkordeon), die sich 2013 zu dem erfolgreichen Duo zusammenschlossen. „Wir freuen uns, endlich wieder spielen zu können“, erklärte Laketic dem Publikum unter dem Kandelaber vor dem Rathaus. „Wir spielen hauptsächlich klassische Musik und arrangieren die Stücke für unsere Instrumente selbst, denn für die damaligen Komponisten waren Saxofon und Akkordeon nicht so präsent.“ Bela Bartoks „rumänische Tänze“ und der „Zug der Zwerge“ von Edvard Grieg waren die besten Beispiele, dass die Kombination der unterschiedlichen Instrumente klappt. Werke von George Gershwin und ein serbischer Volkstanz begeisterten die Zuhörer. Als Zugabe folgte noch ein Tango von Astor Piazzolla.

 

Schnell hatte sich der Marktplatz gefüllt, und auch die Außenplätze der umliegenden Gastronomie wurde genutzt. Einige Konzertgäste hatten Stühle dabei und genossen die Sonne gepaart mit wunderbarer Musik. Wer bis zum Schluss blieb, konnte Glück haben und einen mit Bier, Selter, Marmelade und Haferflocken gefüllten Spankorb mit nach Hause nehmen. Produkte, die von den Sponsoren stammten. „Wir sind sehr froh, dass wir diesen Sommer der Möglichkeiten haben“, sagte SHMF-Intendant Christian Kuhnt. „Es ist mehr, als im April möglich schien. Es ist eine Möglichkeit, Musik zu den Menschen zu bringen und eine Möglichkeit, den Musikern eine Bühne zu bieten. Seit dem ersten Konzert Anfang Juli geht es mir wieder gut“, so Kuhnt.

 

Der Musikfest-Trecker war die Idee von Hannah Bregler, die damit für die Zuhörer kostenlose 20-Minuten-Konzerte mit internationalen Künstlern in die Spielorte bringt. „Wir sind froh, dass das Land hinter uns steht, dass unsere Sponsoren zu uns halten und wir trotz der pandemiebedingten Festivalabsage ein hohes Spendenaufkommen haben“, erklärte Kuhnt. „Wir haben in den Vorjahren gut gewirtschaftet, einen solchen Sommer können wir uns leisten.“

 

Die Begeisterung des Publikums und der Musiker gibt ihm recht. „Für uns ist das etwas ganz Neues, wir haben schon in Kirchen und Schlössern gespielt, aber noch nie auf einem Trecker“, freuten sich Michal Knot und Bogdan Laketic. Sie wiederholten ihr Programm noch zwei Mal: auf dem Theatervorplatz in Itzehoe und im Hohenzollernpark in Schenefeld.

 

Schenefeld, 24.08.2020

Quelle: sh:z

Bericht und Bild: Sabine Kolz