Zum Glück sind Fischer und Angler geduldige Personen. So störte es die zahlreichen Petrijünger am Mühlenteich nicht, dass das traditionelle Abfischen mit zweistündiger Verspätung begann. „Es läuft einfach noch zu viel Wasser aus den benachbarten Wiesen nach“, sagte Fritz Gradert, der bereits zwei Wochen vor dem Event damit begonnen hatte, das Wasser seines rund neun Hektar großen Teiches abzulassen.
Geduldig warteten fachkundige Fischwarte, Mitglieder von Angelvereinen sowie zahlreiche Kinder darauf, dass nur noch ein kleines Rinnsal in der Teichmitte zu sehen war und endlich das Schott (Mönch) vor dem Abfluss geöffnet wurde. Während die jungen Petrijünger am Ufer mit ihren Keschern auf einen großen Fang warteten, drängelten sich die Kleinsten an der von Gradert errichteten Fischtreppe. „Die Kinder sind so aufgeregt, dass sie mir gar nicht zuhören, als ich ihnen etwas über die Fische erzählen wollte“, erklärte Jochen Schröder, der das Abfischen seit vielen Jahren begleitet.
„Ihr müsst ganz vorsichtig sein. Das sind lebende Tiere“, ermahnte er zwischendurch die Jungen und Mädchen, die den aus Weißfischen und Rotfedern bestehenden Beifang sammelten. „Der wandert aber wieder in den Teich“, so Gradert, der auch im kommenden Jahr wieder für einen neuen Besatz sorgen werde. „Guckt mal, hier ist sogar ein Krebs“, rief Schröder unterdessen den Kindern zu und zeigte ihnen das Krustentier. Gleich danach zeigte sich ein Hecht auf der Fischtreppe. Auch den sammelte Schröder ein. Während er diesen Leonie und Lukas zeigen wollte, offenbarte ein Hecht, dass er zur Familie der Raubfische gehört. „Der hat mir gerade in den Finger gebissen“, sagte Schröder. Wie auch die kapitalen Karpfen, glitschigen Aale, karpfenähnliche Schleie, stets hungrigen Forellen oder großmäuligen Barsche landeten auch die Hechte zunächst in vorbereitete Wannen. Waren diese gefüllt, transportierten Helfer die Ernte zum Sortiertisch, wo die Tiere nach Art und Größe sortiert und schließlich in vorbereitete Becken mit klarem Wasser und Sauerstoffzufuhr zum „Ausnüchtern“ landeten.
Die gewichtigen Karpfen können ab sofort bei Fritz Gradert unter 04892/80820 und Detlef Heidemann 04892/2143816 bestellt werden.
Schenefeld, 10. November 2017
Quelle: sh:z
Bericht und Bild: K. Mehlert