Noch während der Jahresversammlung der Liedertafel Concordia von 1844 Schenefeld gab es für den bisherigen Vorsitzenden Ulrich Fischer und dessen Stellvertreter Roland Niemüller bange und zugleich hoffnungsvolle Minuten zu überstehen. War doch nicht klar, wie es mit dem Verein weitergehen solle. Fischer hatte bereits im Dezember auf einer Zusammenkunft angekündigt, dass er bei der Wahl zum Vorsitzenden nicht wieder kandidieren werde.
Ergänzung Bildunterschrift: Arnold Hauschild (mitte) und Hans Pahl (2.v.re) wurden durch v.li. Ulrich Fischer, Rolf Nedebock und Roland Niemöller (re) geehrt.
Auf Grund beruflicher Gründe konnte auch Niemöller nicht in die Fußstapfen seines Vorstandskollegen treten. Auch gab es aus den Reihen der Sangesbrüder keine feste Zusage, den Vorsitz zu übernehmen. Erst als die Vorstandsmitglieder schließlich mit den Planungen für eine Auflösung des Vereins begannen, zeichnete sich eine Lösung ab. Wilfried Rutschmann, der kurz zuvor von Fischer wieder als altes, neues Mitglied begrüßt worden war, stellte sich zur Wahl und wurde einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. „Für mich war es eine überwiegend schöne Zeit mit vielen positiven Erlebnissen“, betonte der scheidende Vorsitzende. Gleichzeitig aber betonte er auch, dass während seiner sechsjährigen Amtszeit Entscheidungen getroffen wurden, „mit denen ich leben musste“. „So ist es, wenn Menschen miteinander Vereinsarbeit leisten - allerdings darf die Handschrift des Vorsitzenden im Verein nicht verloren gehen“.
Begonnen wurde die Versammlung mit traditionellen Ritualien. Nach einem stimmgewaltigen „Grüß Gott“ mussten die Stimmbänder zunächst mit einem „Klaren“ geölt werden, ehe Fischer Sänger und Ehrengäste im Hotel „Zum Nordpol“ begrüßte. In seinem anschließenden Jahresbericht blickte er noch einmal auf ein „etwas ruhiger“ verlaufenes Jahr mit neun Auftritten zurück. „Mit unseren Darbietungen sowie mit der Qualität unseres Gesanges können wir mit anderen Chören in der Region mithalten“. Dank galt daher insbesondere an Chorleiter Joachim Schomacker, der den Sängern stets die Qualität vermittelt. Als durchschnittlich bezeichnete Fischer jedoch die Beteiligung zu den Übungsabenden. „Die Beteiligung darf künftig nicht weniger werden, weil nicht nur die Qualität unseres Gesanges darunter leidet, sondern unser Dirigent auch stets Wiederholungsarbeit leisten muss“. Abschließend ermunterte er alle Sänger, die Übungsabende zu besuchen, um ein angemessenes Niveau erreichen zu können. Dieses ließ auch der aus beruflichen Gründen verhinderte Chorleiter Joachim Schomacker durch Werner Seidel ausrichten. Gefährde die Diskrepanz der Übungs- und Auftrittsbeteiligung doch nicht nur die Qualität der Auftritte, sondern verunsichere auch die Aktiven. Er schlug daher vor, dass nur noch die Sänger sich an einem Auftritt beteiligen sollen, die an vier Übungsabende hintereinader anwesend waren. Nachdem auch Rolf Nedebock als Vorsitzender des Sängerkreises VI vom zunehmenden „Männerchorsterben“ berichtet hatte, appellierte Fischer an alle Anwesenden, Werbung für die Liedertafel im eigenen Umkreis zu betreiben. „Um diesem Phänomen des Chorsterbens entgegen zu wirken, muss nicht nur das Liedgut modernisiert werden, auch die Außendarstellung eines Chores gehört dazu“, riet Nedebock. Um den hohen Stellenwert und die hohe musikalische Ausbildung der Männerchöre öffentlich zu präsentieren, findet am 28. Mai in Glückstadt ein Männerchorfestival zu Gunsten der Kirchenorgel der Glückstädter Stadtkirche statt. Anschließend würdigte Nedebock das Engagement von Arnold Hauschild mit der silbernen Ehrenadel für seine 25-jährige Zugehörigkeit in dem derzeit aus 22 aktiven und 65 fördernden Mitgliedern bestehenden Vereins. Für seine 30-jährige Zugehörigkeit wurde Hans Pahl von Roland Niemöller geehrt. Als Schriftwart in seinem Amt bestätigt wurde Uwe Tiemann, als Kassenprüfer agieren Uwe Thies und Karl Riebler.
Schenefeld, 22. Januar 2016 Quelle: sh:z Bericht und Bilder: K. Mehlert