Gottesdienst: Die Herzen für Verfolgte öffnen

,,Our God“ – Kristina Simon und Timon Rippert gestalteten den Musikalischen Rahmen des Gottesdienstes.
,,Our God“ – Kristina Simon und Timon Rippert gestalteten den Musikalischen Rahmen des Gottesdienstes.

Der 11.30-Uhr-Gottesdienst in der Schenefelder Bonitatiuskirche, auch ,,Gottesdienst für Ausgeschlafene“ genannt, ist nicht nur wegen seiner ungewöhnlichen Uhrzeit etwas ganz Besonderes. Die Jugendlichen, die diesen Gottesdienst gestalten, bieten auch immer wieder Referate zu ganz aktuellen Themen an.

So freute sich Anna Wessel ganz besonders, zum Gottesdienst am vergangenen Sonntag einen Referenten von der Organisation ,,Open Doors“ (im Dienst der verfolgten Christen weltweit) begrüßen zu können.

 

Nach einer kurzen Andacht durch Jana-Nadine Boll begann der Referent von Open Doors seinen Vortrag mit einer kurzen Erläuterung des Wirkens des überkonfessionellen christlichen Hilfswerks, das bereits sein 60-jährigen Bestehen begehen konnte. ,,Wir sind inzwischen in 50 Ländern aktiv, in denen Christenverfolgung herrscht, darum rufen wir die Öffentlichkeit zu Gebeten und Hilfe für verfolgte Christen auf“, so der Redner. Auf einer großen Leinwand stellte er den so genannten Weltverfolgungsindex vor, in dem 50 Länder aufgeführt sind und der von den sechs Ländern Nordkorea, Somalia, Irak, Syrien, Afghanistan und Sudan angeführt wird. In kurzen Filmen und mit eindrucksvollen Bildern schilderte der Referent die Situation vieler gläubiger Christen, zum Beispiel in Nigeria und in Nordkorea. ,,Dort reicht schon ein Kreuz oder der bloße Besitz einer Bibel, um in einem Arbeitslager zu landen oder mit dem Tode bedroht zu werden.“ Der Referent schilderte auch das große Leid der Familien der Chibok-Mädchen, die durch die Terrormiliz Boko-Haram entführt wurden. In seiner anschließenden Predigt, die er unter das Thema ,,Was zählt wirklich, worauf kommt es an“ aus dem Markus-Evangelium bat er die Gemeindemitglieder, ihre Herzen zu öffnen für die verfolgten Geschwister. ,,Denn darum geht es am Ende.“

In einer kleinen Pause, in der sich die Besucher des sehr gut besuchten Gottesdienstes an Bistrotischen mit Kaffee, Säften und Gebäck stärken konnten, wurden viele Diskussionen über das eben Gehörte geführt. Ganz herzlich begrüßt wurde dazu a

uch der ehemalige Schenefelder Pastor Frank Boysen, der mit seiner Familie am Jugendgottesdienst teilnahm. Mit den Mitgliedern des Jugendkreises erinnerte er sich an die Gründung der Gruppe, die heute 40 Mitglieder stark ist und seit 2011 den ,,Gottesdienst für Ausgeschlafene“ so erfolgreich gestaltet und durchführt.

Musikalisch umrahmt wurde dieser Gottesdienst von Timon Rippert (Klavier/Gesang und Kristina Simon (Gesang), für die Technik zeichneten Dominik Wasserthal und Bjarne Carstens verantwortlich.

Mit der Bitte, ,,angesichts der großen Flüchtlingsströme, alle, die jetzt zu uns kommen und auch all denen, die in Syrien ausharren wollen, zu helfen“, verabschiedeten sich der Referent und der Jugendkreis von der Gemeinde.

 

Schenefeld, 30. Oktober 2015         Quelle: sh:z          Bericht und Bild: U. Werlich