Armida-Quartett: Anspruchsvolle Werke fantastisch gespielt

Beeindruckte mit großer Spielleidenschaft: das Armida-Quartett mit (von links): Martin Funda, Johanna Staemmler, Theresa Schwamm und Peter-Philipp Staemmler.
Beeindruckte mit großer Spielleidenschaft: das Armida-Quartett mit (von links): Martin Funda, Johanna Staemmler, Theresa Schwamm und Peter-Philipp Staemmler.

„Psssst!“ – Eine ältere Frau in der hintersten Reihe wurde von ihrer Sitz-Nachbarin ermahnt, leise zu sein. Während diese das Armida Quartett in der von Kerzen festlich erleuchteten Schenefelder Kirche genießen wollte, versuchte die ältere Dame lediglich, den ihr am Eingang angebotenen Hustenbonbon vorsichtig zu entpacken. 

 Dieser sollte doch ein Husten und Räuspern während des Konzertes vermeiden. Mit Erfolg. Es herrschte andächtige Stille, als die impulsiven Klänge des Armida Quartetts diese durchbrach. Die Musiker traten im Rahmen des Schleswig Holstein Musik Festivals in Schenefeld auf.

Martin Funda, Johanna Staemmler, Teresa Schwamm und Peter-Philipp Staemmler nahmen die mehr als 360 Zuhörer in der Bonifatius-Kirche im ersten Konzert-Part mit in die Welt von Wolfgang Amadeus Mozart. Den jungen Musikern des Berliner Streichquartetts gelang es eindrucksvoll, mit historischer Aufführungspraxis den Zuhörern den Reiz der klassischen Musik nahe zu bringen. In den Werken Mozarts und insbesondere in dem Streichquintett Nr.10 von Dmitri Schostakowitsch wusste das Streichquartett dramaturgisch gekonnt die Stimmungen wiederzugeben und damit die Zuhörer zu begeistern.

 

Tschaikowsky Werke eröffneten dann den zweiten Teil des Konzertes. Mit seinen „Fünf frühen Stücken für Streichquartett“ – gefolgt von Mozarts Sterichquartett in B-Dur – bewies das junge deutsche Ensemble mit seiner frischen und jugendlich- schwungvollen Art besondere Spielfreude. Nach nicht enden wollendem Beifall wurde das Konzert von den Musikern mit der Zugabe der „Bach-Fuge“ beendet.

 

Zu Beginn des ausverkauften Konzertes hatte Johann Hansen von der Kulturinitiative Schenefeld die Gäste begrüßt und den zahlreichen Sponsoren und Förderern gedankt, ohne die ein solch hochkarätiges Konzert niemals hätte stattfinden können.

 

Im Rahmen anschließenden Empfangs im Gemeindehaus gab es bei Speis und Trank die Möglichkeit zur Unterhaltung. „Für meine Ohren war die Musik etwas Neues und zugegebenermaßen auch gewöhnungsbedürftig“, äußerte sich Otto Bies nach dem Konzert. „Nicht meine Musikrichtung, aber dennoch eine beeindruckende Leistung, die die Musiker gezeigt haben“, äußerte sich Ulli Baschke, während Maren Voß den Einsatz der Musiker als „Hochleistungssport“ bezeichnete. „Die Musik war sehr anspruchsvoll und fantastisch gespielt.“ Äußerst beeindruckt zeigte sich Gisela Pahl. „Was die jungen Musiker aus ihren Instrumenten herausgeholt haben, war einfach klasse und ungewöhnlich. Es war ein sehr mitreißendes Konzert. Ich hätte am liebsten dazu getanzt.“

 

Schenefeld, 21. August 2015       Quelle: sh:z        Bericht und Bild: K. Mehlert